Januar 2024, der Urlaub ist genehmigt und schon stellt sich die Frage, wo geht es hin? Tage der Planung vergingen, Norwegen, Schweden, Island, all inclusive Urlaub am Mittelmeer oder Schottland? Ich schaute mir für alle potentiellen Reiseziele, die Möglichkeiten, Preise und in Frage kommenden Fotospots an. Mehrere Telefonate mit meiner Familie in Thüringen wurden geführt, Pros und Kontras für die möglichen Ziele haben wir besprochen. Am Ende war klar: ein Roadtrip durch die schottischen Highlands. Schneller als gedacht waren dann auch schon die Flüge, Mietwagen und das Ferienhaus gebucht. Als Nächstes ging es dann auch schon an die Feinplanung, wie bringe ich die gewünschten Reiseziele in eine effektive Reihenfolge?
Starten werden wir am Flughafen in Glasgow, das ist klar, die Unterkunft ist in Ratagan, so viel war auch klar, im nächsten Schritt wurde mir klar, dass auf den Britischen Inseln links gefahren wird und mein Auto ein Rechtslenker sein wird. Also wollte ich ca. eine halbe Stunde nach Glasgow eine Pause machen. Also war der erste Stopp geplant, Loch Lomond. Für die restliche Strecke dachte ich mir, dass sich von ganz allein potentielle Stopps ergeben werden.
So vergingen die Wochen und immer wieder plante und feilte ich an unserem Roadtrip. Am Ende entstand eine scheinbar vollgepackte Tour und es schien nicht viel Platz für „Extra-Ausflüge“. Weit gefehlt sollte sich vor Ort herausstellen.

Juni 2024, die letzten Tage vor der Reise sind angebrochen. So langsam geht das Zusammensuchen aller benötigten Ausrüstungsgegenstände los, ich möchte ja nichts vergessen. So legte ich alles auf den Esstisch, um mir einen Überblick zu verschaffen, ob noch etwas fehlt.
Für meine Reise nahm ich folgende Ausrüstung mit:
- „A“-Kamera, „B“-Kamera, GoPro
- 70-200 mm Objektiv
- 16-35 mm Objektiv
- 55-200 mm APSC Objektiv
- 16-50 mm APSC Objektiv
- 33 mm APSC Objektiv
- zwei Stative
- Gimbal
- Filtersystem
- Steckfilter
- Variabler ND-Filter
- Funkstrecke
- Fernauslöser
- Speicherkarten
- Akkus
Nach dem alles vorhanden war ging es ans Verpacken, in jedem Ratgeber liest man, dass man seine Fotoausrüstung auf jeden Fall mit in die Kabine nehmen soll, so besorgte ich mir einen Koffer in der vorgeschriebenen Handgepäckgröße speziell für den Transport von Fotoausrüstung. Sämtliche Kontakte von Akkus müssen laut Anweisung der Fluggesellschaft mittels Klebeband oder ähnlichem abgedeckt werden. Anschließend wanderte alles Schritt für Schritt in den Koffer, in der Hoffnung das auch alles reinpasst.

Alles passt rein, wunderbar. Als nächstes heißt es noch Kleidung zusammensuchen und einpacken in den großen Koffer, in welchem auch die Stative ihren Platz finden, damit ich mir Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal ersparen konnte und am Ende das Stativ nicht eventuell dort lassen musste.
25.06.2024
Die Reise beginnt. Heute fahre ich von Dresden nach Frankfurt zum Flughafen, unterwegs sammle ich noch meine Mitreisenden ein, zusammen haben wir entschieden, dass wir nichts riskieren und schon einen Tag vorher in Frankfurt sein möchten, um am nächsten Tag ohne Stress zum Flughafen gehen zu können. So startete ich zur ersten Etappe, ca. 30 Minuten Autofahrt liegen vor mir, ein kleines „Nest“ in der Nähe von Dresden war das Ziel, dort wohnt ein guter Freund von mir, Maik. Bei einem gemütlichen Treffen vor einigen Monaten erzählte ich ihm von unseren Reiseplänen und ganz spontan fragte er, ob er sich anschließen dürfe, meine ganz entspannte Antwort dazu war, ja na klar. Auf ihn warteten nun 9 Tage Abenteuer mit mir und meiner Familie in einem Land fern ab der Heimat. Bei Maik angekommen wurde ich herzlich durch ihn und seine Eltern empfangen, er führte mich durch seinen liebevoll gestalteten Garten und wir tranken noch ein Glas Schorle. Ehe man sich versah war schon eine Stunde vergangen, wir mussten aufbrechen. So verstaute Maik seinen Koffer in meinem Auto und verabschiedete sich herzlich von seinen Eltern, die Fahrt ging weiter. Auf dem Weg zu unserer zweiten Etappe, meiner Familie in der Thüringischen Provinz, in welcher ich groß geworden bin, redeten wir pausenlos über das vor uns liegende Abenteuer. Wir beide waren noch nie auf den Britischen Inseln. Wir wussten nicht mal ansatzweise, was auf uns zu kommt und wie es wohl werden wird. Nach weiteren 3 Stunden kamen wir dann auch bei meiner Familie an. Meine Mama und meine kleine Schwester, Lea.

Eine kleine Pause für Kaffee und Kuchen war auf jeden Fall noch drin. Anschließend gingen wir noch etwas Reiseproviant einkaufen. Nachdem nun auch Mamas und Leas Koffer im Auto verstaut waren, ging es nun endgültig los, rein ins Abenteuer. Meine Familie hat Maik zuvor noch nie gesehen, also haben die beiden sich auf der Fahrt erstmal ordentlich kennengelernt und viel unterhalten. Nach weiteren zwei Stunden Autofahrt kamen wir nun in Frankfurt am Hotel an, insgesamt verging die Fahrt schneller als erwartet. Zunächst checkten wir ein und ruhten uns aus, lang dauerte dies aber nicht, immerhin bin ich gerade in Frankfurt, dort gibt es den wohl größten Flughafen in Deutschland, da ist bestimmt gut was los… Also schnappte ich mir Maik und meine Familie und wir fuhren zu einem Aussichtspunkt am Rande des Flughafens, um uns Flugzeuge anzuschauen.

Der Sonnenuntergang war wunderbar, ich wurde auch vom Flugverkehr nicht enttäuscht, im Minutentakt landeten und starteten Flugzeuge der verschiedensten Fluggesellschaften. Gute 2 Stunden beobachteten wir das Treiben am Flughafen, als es nun dunkel war begaben wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Dort angekommen ließen wir den Abend bei einem gemütlichen Bier ausklingen.
26.06.2024
Es ist 6:30, der Wecker klingelt, wir wollen pünktlich zu unserem Parkplatz in der Nähe vom Flughafen starten, noch 4,5 Stunden bis unser Flugzeug abheben soll. Gegen 7:45 erreichten wir dann auch schon unseren Parkplatz. Es gibt im Umkreis vom Frankfurter Flughafen einige überwachte Parkplätze, wo man sein Auto gegen eine Gebühr für den Zeitraum seiner Reise parken kann, inklusive Shuttle-Service zum Terminal. Pünktlich wie online gebucht kam dann auch der Shuttle-Bus zum Terminal. Um 8:15 waren wir dann auch schon dort.

Als erstes checkten wir auf unseren Flug ein und gaben unser Gepäck auf. Danach musste ich noch zum Zoll, um dort eine Nämlichkeitsbescheinigung auszufüllen. Dieses Formular dient dafür, bei der Wiedereinreise nachweisen zu können, dass die hochwertige Ausrüstung schon vorher in meinem Besitz war und ich diese nicht außerhalb der EU gekauft habe. Nachdem ich alle Seriennummern von den Geräten auf das Formular geschrieben habe und zurück zum Zollschalter ging, wurden dann die Seriennummern auf den Geräten mit meinen Angaben verglichen und anschließend noch eine Abfrage gestartet, ob irgendwas davon als gestohlen gemeldet wurde. Nachdem keine Probleme festgestellt wurden, bekam ich den Stempel auf die Bescheinigung und die Reise konnte nun ohne Probleme starten. In der Zwischenzeit besorgte mir meine Familie etwas zum Frühstück und einen Kaffee, welchen ich dann ganz entspannt vor dem Terminal an der frischen Luft trank.

Rechtzeitig vor Beginn des Boardings durchliefen wir die Sicherheitskontrolle und begaben uns zu unserem Gate, dort angekommen hieß es dann warten bis unser Flug aufgerufen wird. Pünktlich um 10:35 Uhr startete dann das Boarding und alle Passagiere begaben sich ins Flugzeug.

Das Boarding konnte rechtzeitig abgeschlossen werden und schon kam der Hinweis sich die Gurte anzulegen, anschließend begann die Sicherheitsunterweisung und das Flugzeug bewegte sich vom Gate weg.

Seit knapp 4 Jahren bin ich nicht mehr geflogen, die Aufregung war entsprechend, wie wird es wohl werden? Geht alles gut? Bevor es richtig losging schickte ich meinem Freund noch eine Nachricht, dass ich ihn liebe und mich freue ihn nach dem Urlaub wiederzusehen. Leider konnte er nicht mitkommen, weil sein Urlaub endete als meiner begann.

Eine Weile rollte das Flugzeug über das Rollfeld, dabei begegneten wir einigen anderen Flugzeugen, darunter einer Boeing 747, ein für mich äußerst hübsches und spektakuläres Flugzeug. Es in Echt zu sehen war sehr eindrucksvoll für mich.
Nun kam mein Lieblingsmoment, das Starten. Innerhalb kürzester Zeit beschleunigt das Flugzeug auf seine „Startgeschwindigkeit“ und ehe man sich versieht ist man in der Luft. Ein fantastisches Gefühl, welches seines Gleichen sucht. Als wir die Flughöhe erreicht haben, gab es dann auch schon die standardmäßige „Bewirtung“, ein Wasser und ein Stück Schokolade, natürlich konnte man sich auch aus der Snackkarte noch entsprechende Speisen aussuchen, welche allerdings nicht inklusive sind und bezahlt werden müssen.


Nach etwa einer Stunde Flugzeit erreichten wir die Niederländische Küste, nun ging es über das Meer hinüber auf die Britischen Inseln. Das Wetter änderte sich doch recht bald und wir wussten, dass der Wetterbericht nicht gelogen hat. Eine Woche zuvor prüfte ich noch einmal das Wetter an den einzelnen Spots, dabei habe ich festgestellt, dass wir überwiegend sehr wechselhaftes Wetter zu erwarten hatten.

Nachdem knapp zwei Stunden seit unserem Start vergangen sind, landeten wir pünktlich um 12:05 Uhr am Glasgower Flughafen, eine recht durchschnittliche Verabschiedung krächzte aus den Lautsprechern des Flugzeugs, mit der Bitte sitzen zu bleiben, bis das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat und die „Anschnallzeichen“ erlöschen.

Da sind wir nun, Glasgow, das Abenteuer beginnt. Es ist ein recht bescheidener Flughafen, so im Vergleich zu diesen deutschen Prunkbauten. Trotz alle dem? Es reicht völlig aus, man fand ziemlich schnell den Ausgang und auch sonst war es äußerst unkompliziert. Eine kurze Kontrolle durch die schottischen Beamten der „Grenzpolizei“ und der Frage weshalb wir da seien, kamen wir auch schon zum Kofferband. Im Gegensatz zum Frankfurter Flughafen waren hier bereits die Koffer ausgeladen und sind ihre Runden gefahren. Als wir dann alles wieder zusammen hatten, ging es zunächst aus dem Flughafen hinaus, frische Luft war das Ziel. Ich kaufte mir noch schnell eine Zitronenlimonade und nun kam der erste Moment, vor dem ich etwas angespannt war, mein erstes Telefonat mit einem Menschen, dessen Muttersprache Englisch ist. „Rufen Sie uns an, wenn sie vor dem Flughafen stehen“ hieß es in der Nachricht. So rief ich die angegebene Nummer an und erklärte dem freundlichen Mitarbeiter der Autovermietung, dass wir nun den Shuttle-Service benötigen würden. Eine kurze Rückfrage, ob wir denn schon vorm Flughafen stehen würden gab es, welche ich mit „Yes“ beantwortete.
Wir übernahmen also den Mietwagen, eine Besonderheit welche das Ganze erschwert hat, manche Kartenzahlgeräte in Schottland nehmen zwar die Karte an, erklären aber nach der PIN-Eingabe, dass selbige falsch sei, obwohl man genau weiß, dass es die Richtige ist. Es ist also ratsam, nicht nur eine einzige mögliche Zahlungsquelle dabei zu haben. Maik hatte dann glücklicherweise eine Karte, welche das Gerät inklusive der PIN akzeptierte. So konnten wir die verlangte Kaution hinterlegen, die Zahlung für die Miete selbst wurde bereits bei der Buchung getätigt.

Und nun ging die wilde Fahrt los, langsam tastete ich mich an den Linksverkehr heran. Die vorgegebenen Geschwindigkeiten unterschritt ich zunächst deutlich, Kreisverkehre waren eine Merkwürdigkeit, weil man sehr oft schon vorher wissen muss, wo man raus will und dadurch in die entsprechende Spur einfahren muss. Die Schotten begegneten mir aber als recht besonnene Autofahrer, man wurde selten feindselig behandelt, wenn man einen Fehler gemacht hat. Natürlich passierte es relativ schnell, einmal nicht richtig aufs Navi geschaut und schon fuhr ich in die falsche Richtung. Kurze Zeit später gab es in Form einer Abfahrt aber bereits die Möglichkeit, wieder in die richtige Richtung zu fahren. Nach der geplanten halben Stunde Fahrt, kamen wir am Parkplatz von Loch Lomond an, ich nutzte dort die Gelegenheit unser Auto zu fotografieren. Anschließend wollten wir uns erstmal ein wenig die Beine vertreten und eventuell schon mal das erste Foto machen. Seitdem wir in Frankfurt ins Flugzeug gestiegen sind, konnten wir noch nicht wieder richtig durchatmen. Also suchte ich zügig meine Kamerasachen zusammen und dann gingen wir auch schon los. Als Erstes empfing uns ein großes Besucherzentrum mit angeschlossener Mall, kurz darauf erblickten wir auch schon den See. Wir suchten ein paar passende Stellen und liefen ein wenig am Ufer entlang. Es dauerte auch nicht lang und ich sah eine recht schöne Stelle.

Dies war ein erstes Handybild von dieser Stelle, ich wollte zunächst weiter am Ufer entlang laufen. Auf unserem weiteren Weg zog eine Möwe meine Aufmerksamkeit auf sich, also holte ich das erste Mal meine Kamera mit dem großen 70-200mm Objektiv aus dem Rucksack. Ich schaltete sie ein, stellte die passende Belichtung ein, fokussierte und beim Drücken auf den Auslöser sehe ich plötzlich eine gelb blinkende Schrift; „no Card“ stand dort. Ich dachte mir, na gut, das Etui mit den Speicherkarten müsste ja irgendwo im Rucksack sein. So setzte ich den Rucksack ab und durchsuchte jedes Fach, kein Etui zu sehen. Also überlegte ich, im Koffer waren sie auch nicht, den hatte ich erst vor ca. zehn Minuten offen gehabt, plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich musste in Deutschland eine Micro-SD aus dem Etui holen, weil die Actioncam auch schon gemeckert hat, dass sie keine Karte hat, nur vor lauter Aufregung packte ich das Etui nicht zurück in den Koffer, sondern habe es auf der Rücksitzbank liegen gelassen. Das war natürlich ein herber Rückschlag, denn diese Reise wollte ich voll und ganz der Fotografie widmen. Es vergingen einige Augenblicke des Frustes und nun schauten wir im Internet, ob irgendwo auf unserer Route ein Geschäft kommt, wo ich Speicherkarten bekommen könnte, Fehlanzeige, ich plante ja die Reise recht abseits der Zivilisation. Also gingen wir in die Mall am Loch Lomond, um dort zu schauen ob eines der Geschäfte dort zufällig Speicherkarten verkauft, leider nicht. Als ich zuvor im Internet nach Elektronikmärkten schaute, wurde mir ein einziges angezeigt, welches SD-Karten sofort verfügbar hatte, zu meiner Enttäuschung lag das Geschäft allerdings ca. 10 km zurück in Richtung Glasgow, in Dumbarton.

Dort bekam ich sie nun, 3 Speicherkarten mit 64 GB, so habe ich in jedem Fall Reserve, falls eine kaputt geht oder ich doch so viele Bilder mache, dass sie am Ende alle voll sind. Glücklicherweise lag der Elektronikmarkt günstig, umgeben von einigen anderen Märkten, darunter ein Supermarkt, in dem wir dann erstmal unsere Einkäufe tätigten.



Natürlich durfte das Bier für den Abend nicht fehlen, also schaute ich nach regionalen Bieren, dabei entdeckte ich alte Bekannte. Natürlich bekamen wir auch langsam Hunger, mein Wunsch in einem traditionellen schottischen Lokal zu speisen war zeitlich eh schon schwierig zu realisieren geworden, wir hatten ja immerhin auch noch 4 Stunden Fahrt vor uns. Also entschieden wir uns für das benachbarte Geflügel Fast Food Restaurant.

Also aßen wir unsere Menüs und nach dem alle satt waren, setzten wir unsere Fahrt in den Norden Schottlands fort. Unterwegs kamen wir an unzähligen wunderschönen Stellen vorbei, jede einzelne hier jetzt zu zeigen würde den Rahmen wahrscheinlich sprengen. Unser nächster längerer Aufenthalt war ca. 190 km nördlich von Glasgow, am Loch Lochy, dort fanden wir einen geeigneten Spot für ein Gruppenfoto.

Von Links: Maik, Ich, meine Mama und meine kleine Schwester Lea. Wir waren von der Landschaft so beeindruckt, dass es lange gedauert hat bis wir verstanden haben, dass all das hier gerade wirklich passiert. Nach einigen Versuchen, in denen immer wieder jemand nicht zur Kamera geschaut hat oder die Augen geschlossen hatte, was uns einen besonders lustigen Moment beschert hat, klappte es dann doch noch mit dem Bild.

Unser erster Eindruck von den Highlands hat uns keineswegs enttäuscht, ganz im Gegenteil, ab jetzt hatten wir so richtig Bock auf alles, was kommen wird. Eine weitere halbe Stunde Fahrt und wir entdeckten den nächsten Stopp für eine etwas ausgedehntere Pause.

Wir stellten zunehmend fest, das war nicht unser letztes Mal in Schottland. Es folgte nun noch eine 45 minütige Fahrt und gegen 22 Uhr erreichten wir Ratagan, den Ort in welchem wir unser Ferienhaus gemietet haben. Ein wunderschönes kleines Dorf direkt am Loch Duich gelegen.


Wir bezogen alle nun erstmal unsere Zimmer, anschließend erkundeten wir das Haus, es war wunderschön und liebevoll eingerichtet, in der Küche fanden wir einen kleinen Empfangsgruß von unseren Vermietern.

Als wir bemerkten, wie hell es doch noch war, überkam uns noch der Wunsch nach einem kleinen Spaziergang, hier telefonierte ich erstmal mit meinem Freund, berichtete von meinem Tag und wollte auch alles von seinem Tag wissen. Meine Mama und Lea gingen einen anderen Weg und Maik telefonierte ebenfalls mit seinem Freund, um ihm die ersten Eindrücke von Schottland mitzuteilen. Nachdem wir uns alle wieder gesammelt hatten, setzten wir uns noch in den Garten unseres Ferienhauses, tranken unser Bier und ließen den Abend in Ruhe ausklingen.

27.06.2024
Es ist 12 Uhr, alle sind schon eine Weile wach, ich habe ausgeschlafen. Nun ging es erstmal ans Frühstück essen und anschließend fertig machen für den Tag. Gegen 13:30 starteten wir in Richtung Kyle. Heute wollten wir uns erstmal die direkte Umgebung anschauen, darüber fand ich insgesamt recht wenig und genau deshalb war ich neugierig. Kurz nach dem Ortsausgang von Kyle gibt es rechts einen Aussichtspunkt mit Parkplätzen, ein Tor muss hierfür geöffnet und direkt nach der Durchfahrt wieder geschlossen werden, es dient dazu, dass Tiere nicht einfach auf die Straße laufen. Dort angekommen packten wir die Ausrüstung und gingen noch ein Stück hinauf zur eigentlichen Stelle. Es war wie eine Art Terrasse hoch über dem Ort Kyle mit einer wunderschönen Aussicht auf die Brücke zur Isle of Skye und das Loch Alsh. Gegenüber gab es noch eine schöne Burgruine zu sehen.


Natürlich weckte die Burgruine mein Interesse, also schaute ich zunächst, ob sie erreichbar ist und fragte anschließend meine Mitreisenden, ob sie Lust haben dort rüber zu fahren, sie erklärten, dass sich allmählich Hunger breit machte, also schaute ich, ob beides miteinander kombinierbar ist. Es stellte sich heraus, dass es dort direkt am passenden Parkplatz zwei Lokale gibt, welche auch die typische schottische Küche anbieten. Zunächst entschieden wir uns aber, zum nahegelegenen Bahnhof zu gehen, weil uns das als Eisenbahner natürlich auch interessiert, neben dem Bahnhof war ebenfalls ein Supermarkt, in dem wir noch die Einkäufe für den nächsten Tag tätigen wollten. Also gingen wir langsam zurück zum Auto, auf dem Weg hinunter gab es noch einmal die Möglichkeit die Burgruine zu fotografieren.

Am Bahnhof angekommen schauten wir sehr neugierig, wie das in Schottland alles so aussieht, ein Zug kam leider erst wesentlich später, was uns vom Essen abhalten würde. Also gingen wir weiter zum Supermarkt, um dort noch ein paar Dinge einzukaufen. Leider regnete es mittlerweile in Strömen, wodurch ich Sorge hatte, dass ich mein Bild von der Burgruine nicht machen konnte.

Zurück am Auto angekommen startete ich das Navi, Ziel war das etwa 10 Minuten entfernte Kyleakin. 16:30 sind wir dort angekommen. Wir gingen zum ersten Restaurant, dort gab es leider erst später wieder warme Küche und so begaben wir uns zum zweiten Restaurant, dort mussten wir noch bis 17 Uhr warten, bis es wieder öffnete. Pünktlich öffnete sich die Türe und wir bekamen auch gleich einen Tisch, die Bedienung war sehr zuvorkommend und aufgeschlossen, etwas was ich bei der einheimischen Bevölkerung sehr zu schätzen gelernt habe. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir unser Essen, für mich war es ein Burger mit Pommes.

Nach dem Essen ging für uns die Erkundung der Gegend weiter, als Erstes gingen wir dabei hinunter ans Ufer vom Loch Alsh.

Das schottische Wetter ist absolut herrlich, es wechselt von Regen zu Sonne und weiter zu dichten, tief hängenden Wolken, ein Traum für jeden Landschaftsfotografen. Man kann immer wieder zur selben Stelle fahren und man bekommt immer wieder ein anderes Erlebnis.

Weiter ging es dann für uns zu einer geeigneten Stelle um das „Castle Moil“ zu fotografieren, die Burgruine die ich von der anderen Seite aus gesehen habe. Hier ist von mir nur ein Handybild entstanden, weil es ziemlich stark geregnet hat. Zwar sollen Kameras einiges an Regen abkönnen, allerdings möchte ich es auch nicht übermäßig riskieren, weil ich mir nicht ständig eine neue Kamera kaufen möchte.
Nachdem wir ein Wenig den Blick in die Ferne genossen haben, entschieden wir uns allmählich den Rückweg anzutreten, auf meiner Navigationsapp sah ich, dass die Straße, welche durch Ratagan führt, weiter zu einer möglichen Aussicht auf das Eilean Donan Castle führt. Außerdem sahen wir auf dem Hinweg nach Kyle eine weitere Ruine, welche unser Interesse weckte. Ich startete das Navi und so fuhren wir los, als erstes zur St. Dubhthac´s Church.

Die St. Dubhthac´s Church ist die ehemalige Pfarrkirche von Kintail. Eine Weile genossen wir die Ruhe und erkundeten die nähere Umgebung, alles was man in den Highlands sieht, ist so atemberaubend schön, dass es immer wieder unwirklich erscheint. Nun war es an der Zeit weiter zu fahren.
Einmal nicht genau aufs Navi geschaut und schon passiert es, man verfährt sich. Zunächst ärgerte ich mich darüber, aber plötzlich erweckte die Straße meine Neugierde, sie war steil, sehr steil, das bedeutet wir fahren gerade einen Berg hinauf. Was es dort wohl zu sehen gibt? Also fuhr ich zunächst weiter, ohne zu wissen, wo mich die Straße hinführte. Oben angekommen gab es einen Parkplatz, wir parkten, stiegen aus und bekamen diese wunderschöne Aussicht über das Tal vom Loch Duich geboten. Auch hier verbrachten wir eine Weile und erkundeten die Umgebung, die Flora in Schottland ist so artenreich, dass man aus dem Staunen oftmals gar nicht mehr herauskommt. Es war inzwischen
19:30 Uhr.

Nachdem wir umgedreht haben und wieder auf die eigentliche Route zurück gekommen sind, erreichten wir etwa 45 Minuten später unser Ziel. Die Straße ist eine Sackgasse, am Ende kommt ein Privatgrundstück, welches nicht betreten werden sollte.


Ein schöner Blick bot sich auf das Eilean Donan Castle, leider spielte der Regen wieder nicht mit und beim Blick auf die Wetterkarten, war auch keine Besserung in Sicht. Also fuhren wir mit diesem schönen Erlebnis zurück zu unserer Unterkunft. Die Straße, welche wir dafür nutzen, auch bereits auf dem Hinweg, ist eine der berühmten „Single Track Roads“, man findet sie nahezu überall in den Highlands, sie sind gerade so breit, dass man mit einem größeren Auto noch bequem entlang fahren kann, für Gegenverkehr gibt es immer wieder entsprechende „Passing Places“.


Wie am Vorabend erreichten wir nun unsere Unterkunft, das Auto wurde entladen und nach einem gemütlichen Abendessen ließen wir den Abend wieder gemütlich ausklingen, gingen nochmal die Eindrücke des Tages durch und schauten uns die Bilder an.
28.06.2025
Gegen 12:30 Uhr erwachte ich, unsere Abende sind meist lang, wir quatschen oft bis tief in die Nacht. Meine Mitreisenden sind schon wach und das Frühstück ist schon serviert. Unser Maiky ist sehr bedacht darauf, dass wir gemeinsam frühstücken, dafür macht er jeden Morgen für alle ein wunderschönes Frühstück. Es fiel nicht schwer den Urlaub so richtig zu genießen. Für den heutigen Tag haben wir noch keinen wirklichen Plan gehabt. Die meisten Spots folgen erst die kommenden Tage, insbesondere einen Spot, welcher mir sehr wichtig war, habe ich auf den Tag gelegt, an welchem das Wetter am besten sein sollte. Also besprachen wir beim Frühstück, was wir heute machen würden. Nach einer kurzen Weile dachten wir an einen „Fahrtag“, einfach eine schöne Runde durch die Highlands fahren. Dabei war ein Zwischenstopp am „Loch Ness“ geplant, klar wieso auch nicht einfach mal an einen klassischen Touristenspot fahren.

Gegen 15 Uhr packten wir das Auto und fuhren allmählich los. Am Loch Ness angekommen stellten wir leider schnell fest, dass dort nicht mal ein Parkplatz frei war, wir fuhren zunächst weiter, denn ich hatte bereits beim Recherchieren in der Unterkunft eine weitere Stelle gesehen, welche interessant für mich war. Leider gab es so bald keine Möglichkeit zum Wenden. Erst kurz vor Inverness konnte ich umdrehen und zurück fahren, die Straße zu dem Spot lag mittig vom Loch Ness. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir den Parkplatz, dorthin führte wieder eine Single Track Road, dieses Mal um so weiter wir hineinfuhren schon eher als Waldweg ohne Asphalt. Die Strecke dorthin war mystisch und traumhaft schön, man fuhr an Teichen vorbei und an vielen kleinen Häusern. Am Ende der Straße kam auf der rechten Seite der Parkplatz für die „Plodda Falls“. Das war ein eher ruhiggelegener Ort abseits des großen Tourismustrubels, wir parkten, schnappten unsere Sachen und gingen los. Eine kleine gemütliche Wanderrunde war ausgeschildert.

Schnell erreichten wir diesen schönen Spot. Am meisten fotografiere ich Wasser, unschwer zu erkennen. Ich liebe es einfach, alleine in solch einem „kleinen“ Bachlauf passiert so vieles gleichzeitig. Kleine Stromschnellen, Strudel, Wasser welches die einzelnen Stufen hinunterklettert und dabei wundervoll rauscht. Wie für mich bei Wasserfällen üblich, stellte ich mein Stativ auf und montierte die Kamera, als Objektiv nutzte ich das 16-35mm. An das Objektiv schraubte ich dann mein Filtersystem, bestehend aus einem schraubbaren Polfilter und dem aufsteckbaren Rechteckfilterhalter. Ein Verlaufsfilter half mir, dass der Himmel nicht ausbrennt, zusätzlich nutzte ich noch den ND-8 Filter um meine gewünschte Belichtungszeit von 0,5″ hinzubekommen. Gute 20 Minuten hielt ich mich an dieser Stelle auf, ich versuchte verschiedene Perspektiven. Mein Bildaufbau bestand aus dem Vordergrund, welcher den Strudel, den Farn sowie den Baumstamm enthielt, dem Hauptmotiv welches unschwer zu erkennen ist, der Wasserfall an sich und den Hintergrund welcher sich aus den umliegenden Bäumen zusammensetzte.

Als wir weiter liefen stellten wir fest, dass der Fluss anschließend noch einen weiteren Wasserfall bereit hielt, dieser war deutlich größer noch, denn hier stürzte das Wasser gute 10 Meter tief in das darauffolgende Tal. Oben gab es eine schöne Aussichtsplattform, von der aus man dem Wasser beim Sturz in die Tiefe gemütlich zuschauen konnte, direkt davon abzweigend ging ein Weg hinunter zum Ende des Wasserfalls.

Dort angekommen stellte ich für mich zumindest fest, das ich hier nicht wirklich ein für mich ansprechendes Bild machen konnte. Ich probiere das meistens zuvor mit dem Handy aus und wenn mir das dann gefällt, baue ich die Ausrüstung auf und mache dann das Bild so wie ich es mir vorstelle.

Eine Weile schauten wir dennoch dem Treiben des Wassers zu. Als dann einige andere Touristen auch den Weg hinunter fanden, machten wir Platz und gingen weiter. Seit Tagen war ich leider schon etwas angeschlagen. Eine Erkältung machte sich in mir breit. Natürlich, im Urlaub, wie immer. Auch wenn es nur eine für meine Verhältnisse kleine Wanderung war, fiel sie mir doch recht schwer. Ich bekam allmählich Kopfschmerzen und die Beine wurden schwer. Deshalb entschieden wir uns, als wir zurück am Auto waren, den Rückweg nach Ratagan anzutreten, so lagen doch noch 1,5h Fahrt vor uns. Auf dem Rückweg hielten wir noch an den einen oder anderen Stellen an, weil Maik noch Fotos machen wollte, ich hatte dafür wenig Kraft und wartete lieber im Auto. Am Abend zurück in Ratagan gab es noch ein gemütliches Abendessen, den üblichen „Verdauungsspaziergang“ und auf dem Sofa mit einem Kartenspiel ging der nächste Tag Schottland zu Ende.
29.06.2024
Wieder gegen 12 Uhr erwachte ich nach einer erholsamen Mütze Schlaf. Es ging mir schon ein wenig besser, heute stand einiges auf dem Plan, wir wollten zu den Fairy Pools und zur Church of Kilchrist. Beides liegt auf der Isle of Skye, als wir durch Kyle fuhren und über die Brücke des dortigen Bahnhofes, sahen wir, dass dort ein Zug stand, also war der erste Weg zum Bahnhofsparkplatz, um direkt ein paar Bilder zu machen.


Die doch völlig anders wirkenden Fahrzeuge der schottischen Eisenbahn faszinierten uns. Denn bis auf die Tatsache, dass sie auf Schienen fahren und genau wie bei uns Türen, Fenster und Räder haben, war alles anders. Faszinierend anders. Wir schauten uns eine ganze Weile den Zug an und fragten das anwesende Zugpersonal, ob wir einmal eintreten dürften, um uns auch von innen ein Bild zu machen. Dies wurde leider abgelehnt, weil bereits Fahrgäste an Board waren, ansonsten waren die schottischen Kollegen sehr offen demgegenüber eingestellt. Ich recherchierte anschließend eine Weile, was es mit diesem Zug auf sich hatte, denn er stand an keiner Abfahrtstafel. Ich fand heraus, dass es sich hier um eine Luxus-Eisenbahnreise handelte, auf der man die Highlands aus einer ganz anderen Perspektive sehen konnte. Dies erklärte auch, weshalb wir uns den Zug nicht von innen anschauen durften.

Allmählich wurde es Zeit aufzubrechen zu unseren eigentlichen Spots. So war es doch schon 18:30 Uhr, in Schottland war ich überrascht, wie lang es doch noch hell war am Abend. Erst gegen 23 Uhr wurde es so richtig dunkel. So konnten wir die Zeiten, wie lang wir unterwegs waren, sehr variabel gestalten. Als nächstes erreichten wir dann die Church of Kilchrist. Ebenfalls eine ehemalige Kirche, wovon heute nur noch eine Ruine übrig geblieben ist.


In mitten von saftig grünen Bergen und Wiesen eingebettet liegt sie dort, drumherum Schafe, überall Schafe, deshalb sind auch am Eingang der Kirche bzw. des Friedhofes Schilder aufgehängt, dass man die Gatter stets geschlossen halten soll, um eine Beschädigung durch Tiere zu vermeiden. Um die Kirche herum befinden sich Gräber von gefallenen Soldaten. Alleine aus diesem Grund finde ich sollte dieser Ort mit einem gewissen Respekt behandelt werden. In der Kirche selber findet man überall kleine Farne, die aus der Wand wachsen, total faszinierend und wunderschön.

Wir genossen noch einen Augenblick die Ruhe und beobachteten die zufriedenen Schafe. Doch es lag noch ein weiterer Ort vor uns, die Fairy Pools. Diesen Ort fand ich durch das Sichten von Videos anderer Fotografen, die schon einmal ihre eigenen Roadtrips per Video verfolgt haben.

Etwa gegen 20:15 Uhr erreichten wir die Fairy Pools. Eine Sache ließ natürlich nicht lang auf sich warten, die Midges, kleine Beißmücken, welche manch zarter Seele das Leben schwer machen können. Sie sind winzig klein, man hört sie zunächst und schon haben sie zugebissen. Es schmerzt schon ein wenig, aber im Gegensatz zu den hier vertretenen Stechmücken, hat bei mir solch ein Biss nicht ewig angehalten, sondern klang einige Stunden später bereits wieder ab und ich hatte es bereits wieder vergessen. Recht schnell erreichte ich die Stelle, welche ich aus dem Video kannte.

Dieses Bild machte ich auf die selbe Weise wie das an den Plotta Falls, das Stativ, ein Polfilter, ein Verlaufsfilter und ein ND-8 Filter waren dabei meine Helferlein. Leider war die Lichtstimmung nicht ganz die, welche ich mir vorgestellt hatte, nur kann man sich das nicht immer aussuchen und ich machte das Beste daraus. Ein Stück weiter unten gab es eine weitere Stelle, die imposanter nicht sein konnte.

Das war nun schon eher ein Motiv ganz nach meinen Vorstellungen, im Vordergrund Steine und Wasser, als Hauptmotiv der Wasserfall und der Felsvorsprung und im Hintergrund ein dramatischer Himmel. Klasse, dachte ich mir und machte in Ruhe meine Fotos.
Wir gingen noch ein wenig weiter, denn man sah, dass von beiden Seiten Flüsse hinunter ins Tal liefen, einmal von dort, wo ich gerade fotografiert habe und einmal von der anderen Seite. Also wollten wir auch dort nach potentiellen Fotostellen schauen. Doch dort war es um einiges riskanter, tief hinunter ging es an den Wasserfällen und ich fand einfach keine Perspektive, die mir zusagte, außer ich würde unten am Fuße des Wasserfalles stehen, wo ich nur leider nicht hinkam.


Allmählich wurde es dunkel und so entschieden wir uns, zurück zum Auto zu gehen, es machte den Anschein, dass es hier sowieso nichts weiter zu sehen gab. Auf dem Weg zurück kamen wir noch am Eilean Donan Castle vorbei, der Parkplatz war leer und so entschied ich mich dort kurz anzuhalten um ein schönes Nachtbild von dem Schloss zu machen.

Nach dem kurzen Stopp setzten wir unsere Fahrt fort und kamen gegen 0:30 Uhr nach Ratagan zurück. Der Abend war hier aber noch nicht zu Ende, wie jeden Abend quatschten wir noch eine Weile und ehe man sich versah, war es schon wieder so gut wie Hell. Wir hatten so schön gesprochen, dass wir die Zeit völlig vergaßen. Früh um 6 Uhr hieß es dann doch mal Schlafenszeit. Ein weiterer wunderschöner Tag in den schottischen Highlands im Kreise der Familie endete.
30.06.2024
Gegen 13 Uhr waren wir dann auch schon wieder wach. Es stand mein ganz persönliches Highlight auf dem Programm, das Wetter sollte heute am schönsten werden, deshalb haben wir uns den Ausflug für den Tag aufgehoben. Insgesamt würde es ein Tagesausflug werden. Es lagen 120 km Strecke vor uns. Beim Blick aus dem Fenster unserer Unterkunft war ich dann aber zunächst enttäuscht.

Das Wetter zeigte sich ähnlich wie die letzten Tage, beim Blick auf die Wetterkarten sah ich, dass unser Ziel allerdings schönes Wetter für uns bereit halten sollte. So begannen wir wie üblich mit einem gemeinsamen Frühstück. Gegen 14 Uhr starteten wir dann in den Tag, wir wollten diesmal auch einen „normalen“ schottischen Zug sehen und so schaute ich im Vorfeld, wann der geeignetste Zeitpunkt dafür ist. Gegen 14:30 erreichten wir dann den Bahnhof von Kyle.

Total spannend war das alles, ein Bahnhof direkt am Wasser, nebenan der Anleger für diverse mittlere Schiffe und ein für uns Deutsche merkartig aussehender schottischer Dieseltriebwagen. Diesen mussten wir näher betrachten. Wir gingen hinein und schauten uns gespannt um, suchten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu deutschen Zügen. Besonders ins Auge gefallen ist mir dabei, dass es dort richtige Platzkarten gibt, welche in die Kopfstütze von den Sitzen gesteckt werden.

Ansonsten fiel uns noch auf, dass die Deckenhöhe bedingt durch das flachere Lichtraumprofil in Großbritannien, deutlich niedriger war als hierzulande. Als wir uns den Zug dann lang genug angeschaut haben, dauerte es auch nicht mehr lang, bis er abfahren sollte. So warteten wir bis zur Abfahrt um kurz nach 15 Uhr, anschließend setzten wir unsere Fahrt in Richtung Isle of Skye fort.

Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir einen Aussichtspunkt, an welchem wir alleine aufgrund des plötzlichen Wetterwechsels Fotos machen wollten. Eine Weile genossen wir hier den Ausblick und beobachteten, wie sich die Wolken über die Berge wälzten. Nachdem wir uns noch einmal darüber im Klaren wurden, dass all dies hier echt ist und wirklich passiert, konnten wir unserer Rührung nicht mehr standhalten. Eine solch wundervolle Natur, ein solch atemberaubendes Land und so viele traumhafte Eindrücke, die uns hier geschenkt wurden. Es war uns klar, diese Reise werden wir nie wieder vergessen. Allmählich setzten wir unsere Fahrt dann fort, nur lang sind wir nicht gefahren.

Keine 10 Minuten später fanden wir diesen ebenfalls traumhaft schönen Ort. Eine weitere Weile schenkten wir diesem Ort unsere Aufmerksamkeit, keiner von uns sah je etwas Vergleichbares. Doch keiner von meinen Mitreisenden wusste, wo es noch hingehen wird, einen Ort, der magischer nicht sein konnte.
Es lagen nun noch ca. 30 km vor uns, eine Fahrt, welche uns aus dem Staunen nicht herausbrachte. Über all waren traumhaft grüne Felder, die Sonne lachte und der Verkehr hielt sich in Grenzen. Es machte einfach Spaß, unterwegs kamen wir an Weiden vorbei und so weit das Auge reichte, lagen Schafe im Gras und genossen dieses wunderschöne Wetter. An einer recht engen Kurve stand ein wundervolles kleines Lamm auf dem Hügel neben der Straße.

Unsere Fahrt ging nun weiter in Richtung unseres Ziels. Viele Kilometer Single Track Road folgten, selbst Schafe galt es hier und da als Hindernis zu umfahren. Eine völlig andere Welt eröffnete sich uns. Nach dann noch einmal einer guten Stunde Fahrt erreichten wir dann das heiß ersehnte Ziel. Neist Point, eine Halbinsel, welche einige hunderte Meter in den atlantischen Ozean hineinragt, am Ende das berühmte „Neist Point Lighthouse“.

Für mich ist dieser Ort eines der Highlights auf dieser Reise gewesen. Für ca. 2,5 Stunden lief ich dort durch die Gegend und ging tief in mich. Dieser Ort hatte auf mich eine sehr berührende Wirkung und hat mich Vieles überdenken lassen. Man merkt unfassbar schnell, wie klein wir Menschen eigentlich sind und dass jeder einzelne von uns im Verhältnis nur einen winzigen Augenblick hier sein Gastspiel hat. Man sollte sich selber nicht so wichtig nehmen und sein Leben einfach exakt so leben, wie man es sich selber wünscht. Kein Außenstehender hat irgendeine Verantwortung darüber, wie wir unser Leben gestalten und jeder, der Ziele im Leben hat und genug dafür tut, wird sie auch erreichen. Dies war meine Erkenntnis an diesem Ort. Während ich die Zeit für mich selber nutzte, so völlig ohne Empfang, ohne Ablenkung, inmitten dieser wunderschönen Kulisse, liefen meine Mitreisenden an anderen Stellen herum und erfreuten sich sehr an der Umgebung, an die ich sie gebracht habe. Jeder von uns hatte an diesem Ort seinen Aha-Moment und von da an änderten sich für uns in einigen Dingen die Betrachtungsweisen. Als wir uns dann wieder vereinigt hatten, entschieden wir, dass Maiky noch einmal auf den hohen Berg ging, ich habe mich aufgrund meiner immer noch vorhandenen Erkältung dagegen entschieden, da sowohl der Abstieg als auch der spätere Aufstieg an diesem Tag leider meine Kräfte überstieg. Meine Mama blieb zusammen mit meiner Schwester ebenfalls bei mir, weil sie einfach einen ruhigen Moment mit mir zusammen haben wollten.


Mit dem Handy entstanden dann noch diese beiden Panoramafotos. Mit der Kamera habe ich lediglich das eine Bild gemacht, welches weiter oben zu sehen war. Dieses Bild hat mir für den Tag auch völlig ausgereicht, denn es ist auch für uns Fotografen mal erlaubt, einfach nur den Moment zu genießen und die Kamera in der Tasche zu lassen. 😉
Als dann das Wetter begann wieder schlechter zu werden, entschieden wir uns auch, langsam den Heimweg anzutreten, vor uns lagen immerhin wieder eine 120 km und 2,5 Stunden lange Rückfahrt.

Parkmöglichkeiten gibt es am Neist Point einige, allerdings ist meine Vermutung, in der Hauptsaison bzw. in den Ferien, werden auch sie an ihre Kapazitätsgrenzen kommen. Unsere Reisezeit Ende Juni war in unseren Augen absolut perfekt gewählt. Nirgends war es wirklich überlaufen und wir hatten bis auf Loch Ness keinerlei Parkprobleme.
Gegen 23 Uhr erreichten wir dann wieder Ratagan, mit einer Flasche Bier ging ich diesmal noch ein Stück mit Maiky alleine spazieren, während meine Mama mit Lea das Abendessen vorbereiteten. Wir sprachen über die heutigen Erlebnisse und waren froh, dass sich Maiky dazu entschieden hat, diesen Urlaub mit zu machen. Er war mir so unendlich dankbar, dass ich ihn an diesen wunderschönen Ort in unserer Welt gebracht habe und wir alle konnten so wundervoll abschalten, dass wir bald schon gar nicht mehr wussten, wie es zu Hause überhaupt ist. Zurück im Ferienhaus aßen wir unser Abendbrot und genossen bei einem weiteren Bier den restlichen Abend.
01.07.2024
Gegen 10 Uhr erwachten alle und wir begaben uns zum gemeinsamen Frühstück, welches inzwischen zur Gewohnheit geworden ist. Wir quatschten gemütlich über die vergangenen Tage, tauschten Bilder untereinander aus und als wir dann allmählich Startklar waren, gingen wir zunächst eine Runde spazieren. Wir sprachen über unsere Pläne für den heutigen Tag, eine Stadtbesichtigung von Fort William, inklusive kitschiger Souvenirkäufe. So fuhren wir gegen 15 Uhr in Ratagan los. Auf dem Weg dorthin kam der Verkehr plötzlich zum Erliegen, der Grund dafür war eine Schwenkbrücke. Schon einige Male befuhren wir sie und fragten uns dabei stets, ob sie noch genutzt wird. Am heutigen Tag wurde uns klar, jap.

Nach einer guten viertel Stunde ging es dann auch schon weiter und um 16:30 erreichten wir Fort William. Zuerst kauften wir noch ein paar Dinge des täglichen Bedarfs ein, danach verluden wir alles im Auto und begaben uns in die Stadt. Der Baustil der schottischen Städte und Dörfer fasziniert uns sehr. Da ich mich auch für Fahrzeuge des ÖPNV interessiere, zog auf dem Weg ins Zentrum ein Bus meine Aufmerksamkeit auf sich.

Auch den Namen der Busgesellschaft fand ich recht Lustig.

Shiel Buses, als deutscher, schielende Busse :-). Kleiner Spaß am Rande. Wir schauten uns neugierig um, schöne Kirchen und traumhafte Gassen begegneten uns dabei. Allmählich bekamen wir Hunger, typisch schottisch sollte es sein, in der Hauptstraße vom Zentrum gab es einige für uns in Frage kommende Restaurants. Wir entschieden uns für eines, welches den Namen eines Berges hier ganz in der Nähe trägt. Dort begann ich zunächst mit einer leckeren Suppe.

Für den Hauptgang wollte ich gerne das klassische „Fish and Chips“ probieren. Nachdem wir noch eine Weile in dem Lokal verbracht haben, gingen wir weiter zu den Souvenirläden, meine kleine Schwester durfte sich etwas aussuchen.
Für unseren Maiky hatte ich noch eine Überraschung, am Anfang unserer Reise nannte er mir Dinge, die ihm wichtig waren, wenn wir in Schottland sind, die er unbedingt machen wollte. Dazu zählte unter anderem das Anzünden einer Kerze in einer besonders schönen Kirche. Leider hatten wir kein Bargeld, weshalb dies zunächst nicht möglich war. Durch eine geschickte Ablenkung schaffte ich es, heimlich an einen Bankautomat zu gehen und hob dafür ein paar Pfund von meinem Konto ab. Bei einer Gelegenheit schaffte ich es, Maiky das entsprechende Geld unterzuschieben.
Als wir dann langsam in Richtung unseres Autos zurück gegangen sind, kamen wir noch einmal an der schönen Kirche vorbei, in welcher Maiky die Kerze anzünden wollte. Ich sagte zu ihm, nun mach es doch einfach, er meinte er habe kein Bargeld, um etwas in die Kollekte zu legen, ich meinte: „Na vielleicht ist ja inzwischen welches in deiner Tasche herangewachsen.“ Er prüfte es kurz und wusste nicht, wie das dort hinein gekommen ist. Ich erklärte ihm, dass ich es für wichtig empfinde aus jedem Land, welches eine andere Währung hat, einen Schein als Andenken mit zunehmen und dabei ist etwas für dich übrig geblieben. Zunächst wollte er es ablehnen, aber bedankte sich dann rührend mit einer wundervollen Umarmung. Leider war die Kirche zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Als wir dann fertig waren, starteten wir auf den Heimweg, heute wollten wir nicht ganz so spät zurück sein und auch zeitig ins Bett, denn morgen stand noch ein besonderes Highlight auf dem Wunschzettel.
Einige Male zuvor kamen wir an einer Stelle vorbei, die ich recht witzig empfand. Denn mein Humor sah nicht nur das was es war, sondern machte daraus ein recht witziges Kopfkino. Man könnte es „Wilde Bäume in Gefangenschaft“ nennen.

Im Grunde wollte ich auch nur dieses Foto machen und gleich weiter fahren, nur ich hörte ein Rauschen… Hier ist irgendwo ein Wasserfall, also ging ich auf die Suche, recht schnell wurde ich fündig.

Ich packte das Equipment aus, die Kamera mit dem 16-35mm aufs Stativ, Verlaufsfilter, ND-8 Filter und Polfilter wurden montiert und schon entstand dieses Bild. Eine wundervolle Szene, die ich so nicht erwartet habe, da man sie von der Straße aus nicht sehen kann.

Ich erkundete die Gegend weiter, denn einiges an diesem Ort hatte eine besondere Wirkung in diesem schönen Abendlicht. Gleich unterhalb der Straße war ein weiterer wunderschöner Wasserfall, durch die verschiedenen „Staustufen“ verschwindet hier für den Betrachter das Wasser hinter Steinen, ich nutzte hierfür das 70-200 Teleobjektiv und den Polfilter, dunkel genug war es inzwischen.


Ich ließ meinen Blick schweifen, ob es noch weitere interessante Fotomotive gab, dabei entdeckte ich diesen kleinen Baum, welcher in der gewaltigen Kulisse der Berge eher unscheinbar wirkte.

Nach dieser Ausbeute an Fotos war es dann an der Zeit, den Heimweg anzutreten. Wir gingen zurück zum Auto und legten die letzten Kilometer zur Unterkunft zurück. Gegen 22 Uhr kamen wir an und ließen den Abend bei einem gemütlichen Bier im Kreise der Familie und einem schönen Spieleabend ausklingen.
02.07.2024
Wohl einer der wenigen Tage, an dem ein Wecker uns alle wecken sollte. Heute stand ein für mich persönlich, abseits der Fotografie, wichtiger Ort in Schottland auf dem Plan. Seit meiner Kindheit bin ich ein großer Fan vom Harry Potter Universum und bin quasi mit den Filmen aufgewachsen bzw. befand ich mich jeweils im nahezu entsprechenden Alter.
Deshalb musste ich zum Glenfinnan Viaduct fahren, die Brücke, welche im zweiten Teil der Saga einen aufregenden Moment für alle Fans bereit hielt, als Ron und Harry in ihrem fliegenden Auto nach dem Zug zu Ihrer Schule Ausschau hielten, selbstverständlich genau dann, wenn der „Hogwarts-Express“ darüber fahren sollte. So standen wir um 6 Uhr auf und bereits um 8 Uhr saßen wir im Auto und waren auf dem Weg Richtung Glenfinnan. Etwa 1,5h Fahrt lagen vor uns, gegen 11 Uhr soll der Zug die Brücke überqueren. Zahlreiche Fans waren vor Ort, der ganze Hang vor dem Viadukt war bis auf den letzten Platz belegt. Pünktlich machte der Zug durch ein Pfeifen auf sich Aufmerksam, er begann das Viadukt zu befahren, extra für die Fans wird auf halben Weg angehalten und erneut angefahren, damit für das perfekte Foto selbst eine üppige Dampfwolke inklusive ist. Die ganze Szenerie, welche sich mir dort bot, rührte mich tief zu Tränen, selbst jetzt wo ich diesen Blogbeitrag schreibe, kommen die Emotionen wieder hoch, so fühlte ich mich wieder wie 12 und war für eine kurze Zeit selber Teil des Harry Potter Universums.

Kaum war der Zug davon gefahren, war die Gegend um das Viadukt auch wieder so gut wie leer. Allerdings entschieden wir, das wir noch ein wenig die Gegend erkunden wollten. Auch wenn das Wetter uns einen leichten Nieselregen bescherte, Ziel war der Bahnhof Glenfinnan. Weiter oben auf dem Berg am Viadukt, den es zu überqueren galt, gab es einen weiteren Ausblick auf das schöne Bauwerk, eingebettet in dieser malerischen Kulisse.

Der Ort Glenfinnan sowie das gleichnamige Viadukt befinden sich direkt an einer weiteren Filmkulisse aus den Harry Potter Filmen, dem „Schwarzen See“, in diesem Fall ist es das Loch Shiel. Vom Wanderweg zum Bahnhof hatte man eine gute Aussicht auf den See und das umliegende Tal.

Nach etwa 20 Minuten Fußweg erreichten wir nun den Bahnhof. Ein liebevoll angelegter Holzbau, der auch ein kleines Museum enthält. Am Bahnhofsvorplatz befinden sich noch ein Speisewagen als Restaurant und ein Schlafwagen, in welchem man auch übernachten kann.
Nach einer Weile entschieden wir uns weiter zu gehen, entlang der Straße gingen wir zurück zum Parkplatz. Dabei entdeckten wir einen kleinen Kaffeestand direkt neben einer wundervollen Kirche. Wir bestellten für jeden von uns ein Heißgetränk und genossen es inmitten dieser malerischen Umgebung. Anschließend begaben wir uns noch zur Kirche und schauten sie uns genauer an.

Als wir zurück am Parkplatz waren sah ich, dass in unmittelbarer Nähe ein Souvenirgeschäft ist, welches auch originale Harry Potter Fanartikel verkaufte. Natürlich musste ich dort hinein, denn ich hatte abgesehen von einem Geldschein noch kein Andenken gefunden. Ein Gryffindor Schal wurde es, Made in Scotland. Zufrieden gingen wir zurück zum Parkplatz, ich schaute noch einmal wann der nächste Zug über die Brücke fahren sollte. Lang mussten wir nicht warten, also begaben wir uns auf einen Weg unterhalb des Viadukts, um uns auch diesen Sonderzug anzuschauen, bespannt mit einer kraftvollen Diesellok, machte auch er viel Eindruck auf der Brücke.
Weil es am Vortag nicht klappte, dass Maiky seine Kerze in Fort William anzünden konnte, entschieden wir uns erneut dort hin zu fahren, um es nachzuholen. Wir gaben Maik alle Zeit die er brauchte, währenddessen schrieb ich mit meinem Freund und zeigte ihm, dass es hier gerade Bindfäden regnete, während er mir vorschwärmte wie warm und sonnig es gerade zu Hause ist. Auf dem Rückweg zum Auto sah ich noch ein klassisches britisches Taxi, klasse dachte ich mir.

Auf dem Rückweg nach Ratagan gab es erneut eine kurze Fahrtunterbrechung wegen der Schwenkbrücke.

Als wir dann an unserer Unterkunft angekommen sind, verbrachten wir den letzten Abend unserer gemeinsamen Reise in Ruhe und tauschten die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal intensiv aus und für alle war klar, wir kommen wieder!
03.07.2024
Heute ist leider Tag der Abreise, sehr früh gegen 4 Uhr klingelt der Wecker, Abflug ist gegen 12:50 Uhr. Wir packten die letzten Dinge ein und fuhren gegen 5 Uhr in Ratagan los. Der Abschied von der Gegend war ziemlich emotional, es war unser erlebnisreichster Urlaub den wir bis dahin gemacht haben. Etwa dreieinhalb Stunden Autofahrt lagen nun vor uns. Auf dem Weg sahen wir unendlich viele Hirsche in der Dämmerung, sie waren überall auf den Wiesen links und rechts der Straßen. Leider sorgten sie hin und wieder auch für Schreckmomente, indem sie plötzlich auf der Straße standen, die eine oder andere Vollbremsung musste ich hinlegen. Baustellen, welche eine Woche vorher noch nicht zu sehen waren, verzögerten ein wenig unsere Fahrt. Der Schilderwald an dieser Baustelle war für mich ziemlich amüsant, weshalb dieses Foto dabei entstand.

Unterwegs machten wir noch einige kleinere Pausen, um die Schönheit der Landschaft noch einmal richtig zu genießen. Die Kamera blieb an diesem Tag weitgehend in der Tasche. Gegen 9 Uhr erreichten wir die Station unseres Autovermieters, die Rückgabe war problemlos und ohne Mängel. Etwa 9:30 Uhr setzte uns der Shuttle-Bus am Flughafen ab und wir begannen mit dem Einchecken. Nach der Sicherheitskontrolle und einem kleinen Mittagssnack gingen wir zu unserem Gate und hatten von dort einen tollen Blick auf die Start- und Landebahn. Recht pünktlich landete unser Flugzeug aus Frankfurt.

Etwas verspätet begann das Boarding, Grund war zunächst eine defekte Übergangsbrücke an unserem Gate, wir mussten auf dem Rollfeld in unser Flugzeug einsteigen.

Der Start war für uns auch wie in Frankfurt ein tolles Gefühl, die Tränen konnten wir uns dennoch nicht verkneifen, denn wir wussten es geht zurück, weg aus dieser tollen Gegend. Auf der Hälfte der Strecke gab es dann einen „Half-Time-Snack“ in Form eines Stück Schokolade und das übliche homöopathische Wasser.

Mit zwanzig Minuten Verspätung erreichten wir dann den Frankfurter Flughafen gegen 16:10 Uhr. Was nun auf uns wartete ahnte keiner. Zunächst kamen wir nicht an ein Gate direkt am Terminal, sondern mussten auch hier wieder auf dem Vorfeld aussteigen und wurden mit Bussen zum Terminal gefahren. Am Kofferband angekommen mussten wir noch einmal eine gute halbe Stunde warten, bis unsere Koffer kamen. Das einzige Problem an all dieser Trägheit des Flughafens war, dass für meine Mama und Lea ein Zug gebucht war, mit dem die beiden nach Hause fahren wollten, damit der Tag für Maiky und mich nicht zu lang wird und wir direkt über die Autobahn bis Dresden fahren konnten.
Sehr knapp erreichten wir den Bahnsteig, der Zug fuhr gerade ein. Ein schneller emotionaler Abschied folgte und der Zug fuhr ab. Meine Empfehlung ist, wenn ihr mit dem Zug zurück reisen wollt, bucht lieber eine Stunde später, dann habt ihr nicht so viel Stress. Als nächstes gingen Maiky und ich zum Abholpunkt vom Shuttle, welches uns zurück zu dem Parkplatz bringen sollte, auf welchem ich meinem Auto geparkt hatte. Ich rief den Shuttle-Service an und gab ihm Bescheid, dass wir nun abgeholt werden möchten. Noch einmal warteten wir eine gute halbe Stunde auf unseren Fahrservice. Insgesamt brauchten wir von der Landung bis zum Parkplatz gute zwei Stunden. Am Parkplatz angekommen verluden wir alle Koffer wieder im Auto und fuhren zunächst zu einem nahegelegenen Supermarkt, um dort noch etwas Reiseproviant zu kaufen. Anschließend ging die Fahrt zurück in Richtung Dresden, 4,5h Fahrt lagen zunächst vor uns, um Maiky in seinem kleinen Dorf abzusetzen. In der Theorie wollte ich meinen Freund überraschen , er ging an diesem Abend zur Nachtschicht, ich wollte ihn noch besuchen und wäre am Flughafen in Frankfurt alles etwas besser gelaufen, hätte ich das locker geschafft. Leider kam ich erst gegen 23:45 Uhr in Dresden an und mein Freund war dann schon mitten im Dienst. Ich gab allen noch Bescheid, dass ich gut Zuhause angekommen bin und fuhr dann mit meinen Sachen im Bus zurück zu unserer Wohnung.
Fazit
Damit endete eine für mich emotional wie auch atemberaubend schöne Reise. Ich bin mir sicher, dass ich zusammen mit meinem Freund noch einmal einen Roadtrip in den schottischen Highlands machen werde. Beim nächsten Mal allerdings nicht auf dieselbe Weise, es hat zwar seine Vorteile, wenn man über den gesamten Zeitraum eine Unterkunft hat, allerdings muss man immer von den Spots teilweise in der Dunkelheit wieder zurück und das nicht unbedingt nur kurze Distanzen. Beim nächsten Mal werde ich versuchen an den verschiedenen Spots die Unterkünfte zu buchen und statt einer „Sternfahrt“ eine Rundfahrt machen, es erscheint mir als deutlich entspannter, alleine vom Zeitfaktor für die einzelnen Spots und dass man auch mehr Zeit für alles drumherum hat, weil die meisten Strecken nur einmal befahren werden müssen. Als kleiner Randbonus einer solchen Rundfahrt ist, dass man bei vorhandenen Restaurants an den jeweiligen Spots/Unterkünften auch mal ein Bier trinken kann und anschließend kein Auto mehr fahren muss.
Ich hoffe, dir gefällt dieser kleine Einblick in unsere Reise und ich freue mich, dich in einem meiner nächsten Beiträge wieder begrüßen zu dürfen, du darfst auch gerne einen Kommentar da lassen und wenn du Fragen hast, schreib mir gerne.
Bis bald
Schreibe einen Kommentar